Die diesjährige Mitgliederversammlung und anschließende 5-Jahresfeier des Fördervereins „Heimat und Kultur in Börstingen e.V.“ fand am 12. Juni im Rathaus in Börstingen statt.Der Begrüßung durch den Vorsitzenden Rolf Schorp folgten die Berichte über die Aktivitäten des letzten Jahres. Das Dorf­museum „Kulturtankstelle“ hatte jeden Sonntag von März bis Oktober geöffnet, jeweils mit Bewirtung. Neben den jährlich stattfindenden Aktionen, wie z.B. der Most-Aktion im Oktober, gab es wieder Besonderes. So wurde im Mai 2009 ein altes Feldkreuz restauriert, am westlichen Ortseingang aufgestellt und eingeweiht. Gerade rechtzeitig zum Tag der 5-Jahrfeier konnte ein weiteres Flurkreuz aufgerichtet werden, es befindet sich am Neckartalradweg auf dem ehemaligen Buse-Gelände. An dieser Stelle entsteht ein Rastplatz für Radfahrer und Wanderer, begleitet von einem Relikt der Kohlensäuregewinnung im Neckartal, welches, zusammen mit einer Infotafel, an diesen einstmals wirtschaftlich bedeutenden Faktor erinnern wird.

Die Anzahl der Mitglieder bewegt sich konstant um 100, wie die Schriftführerin, Dr. Monika Laufenberg, berichtete. Sie erläuterte weitere Pläne für dieses Jahr: Im Rahmen des minimalistischen Museumskonzepts wird der „Pumpelschelle“ ein angemessener Ausstellungsbereich zukommen und einige der ausgestellten Gegenstände werden durch neue ersetzt. In diesem Zusammenhang dankte sie Richard Lohmiller und Hans Breil aus Wachendorf für die liebevolle Restaurierung der alten Börstinger Kirchturmuhr und verwies darauf, dass die Uhr im Konzept des Museums für die Gestaltung des Arbeitstages durch den Glockenschlag der Stunde stehe. Sie erläuterte dies an einem Beispiel: Das Vieruhrläuten, die Vesperglocke, zeigte den Menschen bis weit ins 20. Jahrhundert an, dass es nun an der Zeit war, vom Feld heimzukehren und das Vieh zu versorgen.

Die finanzielle Situation des Vereins ist erfreulich; die Kassenprüfung bescheinigte Steffi Striebel eine saubere und ordentliche Kassenführung. Die Entlastung des Vorstandes unter Leitung von Bürgermeister Thomas Noé erfolgte einstimmig. Er nahm dies zum Anlass, das „Ehrenshirt“ der Gemeinde Starzach in Anerkennung des Engagements an Vorstandsmitglieder und den Kulturwissenschaftler Eckart Frahm zu überreichen – nicht ohne Hinweis, dass dieses werbewirksame Hemd bei wichtigen Anlässen zu tragen sei.

 Im Namen der Vereinsmitglieder dankte Inka Frahm in einer launigen Rede dem Vorstand für seine Tätigkeit. Insbesondere das freundliche, kollegiale Miteinander sei ansteckend und führe zu einer harmonischen Zusammenarbeit, die allen Spaß mache. Ein Blick in die Geschichte inspirierte sie zu einem Vergleich zwischen dem so genannten Großen Vorsitzenden Mao Tse-Tung und den beiden Vorsitzenden des Fördervereins – Mao habe China mit seiner Kulturrevolution an die chinesische Mauer gefahren und nicht, wie Rolf Schorp und Richard Lohmiller, eine gut gehende Kulturtankstelle hinterlassen.Nach Abschluss der Mitgliederversammlung erfreuten sich Gäste und Mitglieder im Rahmen der 5-Jahresfeier an einer Bilderschau, die die vielfältigen Aktivitäten des Vereins im Laufe der letzten Jahre aufzeigte.  (Monika Laufenberg)