Peter Wagner und der Burgenforscher Konrad Albert Koch

 

 

Peter Wagner, selbst ein ausgewiesener Burgenkenner, hat in der Börstinger „Kulturtankstelle“ vor rund 20 Besuchern über das Leben und Wirken des Burgenforschers Konrad Albrecht Koch gesprochen.

 

Im Rahmen seiner Forschungen zur Weilerburg bei Rottenburg stieß Peter Wagner auf K. A. Koch (1865 -1945), einen gelernten Kirchenmaler, der sich der Rekonstruktion der vielen ehemaligen Burgen in unserer Gegend widmete und diese malerisch festhielt.

 

Koch wurde 1869 in Schörzingen im Zollernalbkreis geboren und blickte als Kind aus seinem Zimmer auf den Oberhohenberg. Zwar waren von der der Stammburg der Grafen von Hohenberg nur noch Mauerreste zu sehen, aber der Vater des kleinen Konrad hat ihm viel über deren Geschichte erzählt und so sein Interesse und seine  Fantasie beflügelt.

 

Außer dieses Geschichtsinteresses hatte Konrad Albert Koch auch eine große künstlerische Begabung. Deshalb durfte er Dekorations- und Kunstmaler lernen und später auf die Kunstgewerbeschule in Stuttgart gehen.

 

Danach wurde er Kirchenmaler. Er schmückte Kirchen mit eigenen Motiven und Bildern aus und restaurierte ältere verblasste oder beschädigte Wand­malereien fachgerecht.

 

Sein Forschungsinteresse galt aber dem mittelalterlichen Burgenbau. Er erforschte, nach dem damaligen Stand der Wissenschaft, den historischen Baubestand und portraitierte die Wehr- und Wohnbauten. Sein zeichnerisches Talent ermöglichte ihm ihr ursprüngliches Aussehen zu rekonstruieren. Er verfiel dabei nicht den romantischen Türmchen-Fantasien sondern fertigte seine Zeichnungen auf Grundlage von Plänen und archäologischen Bestandaufnahmen an. Dabei standen ihm sowohl die jeweiligen Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins, als auch der königlich württembergische Landesoberkonservator Eugen Gradmann zur Seite, der durch Grab- und Vermessungsarbeiten zahllose Burgen in Württemberg erforschte.

 

Koch, der 1888 Gründungsmitglied des Schwäbischen Albvereins war, veröffentlichte in den „Blättern des Schwäbischen Albvereins“ regelmäßig seine Forschungsergebnisse.

 

Auf Peter Wagner, der in seinem Buch „Die Geschichte der Grafschaft Hohenberg“ 17 Hohenberger Burgen beschreibt und dazu Zeichnungen und Baubeschreibungen von Konrad Albert Koch verwendete, wurde der Kulturrat des Schwäbischen Albvereins aufmerksam. Peter Wagner wurde gebeten, die Lebensgeschichte des Konrad Albert Koch zu verfassen und so machte sich Peter Wagner auf die Suche nach weiteren Werken des Burgenforschers.

 

 

Viele der Gemälde von Koch sind erhalten – und Peter Wagner hat diesen Schatz gehoben. Der Vergleich der alten, rekonstruierten Burgen von Koch und die heutige Ansicht bilden einen reizvollen Kontrast – dies bewog Marlies Wagner dazu, die Burgen in ihrem heutigen Zustand zu fotografieren. Die schönsten Bilder zeigte Peter Wagner in seinem Vortrag. Darunter auch uns nahe Burgen wie die Weilerburg bei Rottenburg, die Urnburg bei Weitingen, Burg Wehrstein bei Fischingen und die Burg des Städtleins Obernau.

 

Peter Wagner wurde mit viel Beifall verabschiedet.