Aktuelles

Aktuelle Neuigkeiten rund um den Förderverein Heimat und Kultur Börstingen in e.V.

 

Bericht der Mitgliederversammlung vom 24.03.2018

 

Die Kulturtankstelle macht Künstlerin und Firmenchef froh

Bilder der Ausstellung „Alltagskunst und Kohlensäure“ hängen jetzt in Freudenstadt.

 

Die erste Vorsitzende Dr. Monika Laufenberg gab zu Beginn der Sitzung einen Überblick über die Veranstaltungen des letzten Geschäftsjahres.

 

Zum Saisonauftakt 2017 zeigte das Museum Ausstellung zum Thema Neckarflößerei. Seit der gut besuchten Eröffnung finden sich immer wieder Besucher ein, die das besondere Fotomaterial aber auch die aufschlussreichen Begleittexte interessiert betrachten und lesen.

 

Im Juli folgte auf Schloss Weitenburg ein Vortrag von Eckart Frahm zum Thema „Kultur als Standortfaktor“. Eingeladen hatte der Förderverein Heimat und Kultur e. V. in Starzach-Börstingen, Baron von Rassler und die Gemeinde Starzach. Der Tenor der Rede folgte der Erkenntnis, dass „Orte und kulturelle Gelegenheiten gefunden werden müssen,  die Einwohner auf dem Lande und Zugezogene direkter und enger zusammenbringen“. Eine Philosophie, der der Förderverein seit seiner Gründung folgt.

 

Im August hat sich der Verein wieder, in bewährter Kooperation mit dem TAGBLATT und der Buchhandlung Osiander, an den Gutenachtgeschichten beteiligt. Inspiriert durch die Ausstellung in Glatt zum Thema „Spitzbubenland“, las Michael Dietz nicht nur aus dem Buch „Ausgeraubt und abgemurkst“ von Uli Rothfuß, sondern beschrieb auch das Leben und Wirken von Jacob Georg Schäffer, dem ersten  Kriminalisten Württembergs, der die Räuberbanden im Land mit neuen Methoden verfolgte und dem es gelang den Räuber Jacob Reinhard, gen. Hannikel festzusetzen und zu verurteilen.

 

Konny Lohmiller las aus dem Bestseller „Ein Mann namens Ove“. Eine tragi-komische Geschichte um einen nörglerischen Rentner, der  nach langen inneren und äußeren Kämpfen geläutert aus der Situation hervorgeht.

 

Anlässlich des Neckarerlebnis-Tal-Tages „Rad und Kunst“ im Herbst wurden die Börstinger Stellfallen vorgeführt , eine alte Form der Wiesenbewässerung.

 

Nachmittags eröffnete die Ausstellung „Alltagskunst und Kohlensäure“ mit Bildern der Wurmlinger Künstlerin Helene Vincon. Diese malte verschiedene Formen von Porzellanverschlüssen für kohlensäurehaltige Wässer, die sie zufällig am Katzenbach entdeckte. Diese Bilder fanden bei einem Unternehmer aus Freudenstadt, dessen Firma seit Generationen solche Verschlüsse produziert, so viel Gefallen, dass er der Künstlerin alle Bilder abkaufte.

 

Aufgrund der Erkrankung des bisherigen Kassiers Klaus Warnke stand als Tagesordnungspunkt der Mitgliederversammlung, die Wahl eines neuen Kassier an. Zum Nachfolger wurde einstimmig Michael Dietz gewählt.

 

An Ostermontag, zur Saisoneröffnung des Museumsbetriebs in 2018 startet das Dorfmuseum mit einer Lesung zum Thema „Geschichten rund um die Kaffeetafel“ . Im Juni wird im Rahmen der Kooperation mit dem Gasthof Lamm „Die Kultur im Dorf lassen“ in Börstingen eine Lesung mit Edi Graf stattfinden. Er liest aus seinem neuesten Krimi, in dem auch eine Leiche auf Starzacher Gemarkung vorkommt. Und der Förderverein wird sich beim Starzacher Neubürgerempfang im Juni 2018 vorstellen.

 

Dr. Monika Laufenberg dankt zum Schluss der Sitzung allen Mitgliedern für die große und ausdauernde Leistungsbereitschaft und leitet zum gemütlichen Abend über.

 

Einladung

 

 

 

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Museumsfreunde und Gönner, liebe Gäste,

 

wir laden sie herzlich ein zu unserer Mitgliederversammlung mit Nachwahl des Kassiers

 

am Samstag, den 24. März 2018

 

um 19:00 Uhr

 

Dorfmuseum Kulturtankstelle in Starzach - Börstingen.

 

 

Tagesordnung:

 

 

 

1. Begrüßung

 

2. Berichte:

- Vorsitzende

- Schriftführer

- Kassier

- Kassenprüfer

3. Entlastung des Vorstandes

 

4. Wahl eines Wahlleiters

 

5. Nachwahl Kassier

 

6. Beschlussfassung über vorliegende Anträge

 

7. Verschiedenes

 

Anträge zur Tagesordnung sind nach der Satzung eine Woche
vor der Mitgliederversammlung beim Vorstand schriftlich einzureichen

 

 

 


Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


 

Für den Vorstand:

 

Dr. Monika Laufenberg                                                       Richard Lohmiller

 

1. Vorsitzende                                                                          2. Vorsitzender

 

 

 

 

 

 

 

 


Der Zauber von Hebelverschlüssen
Alltagskunst und Kohlensäure im Dorfmuseum „Kulturtankstelle“

 „Alltagskunst als Schatz gehoben im Katzenbachtal bei einem Spaziergang am Wasser“, so beschrieb die Vorsitzende des Fördervereins Heimat und Kultur in Börstingen e. V., Monika Laufenberg, die Bilder von Helene Vincon, die im Rahmen des NeckarErlebnisTalTages „Rad und Kunst“ in der „Kulturtank­stelle“ in Starzach-Börstingen gezeigt wurden. Wie Kieselsteine lagen die Porzellanverschlüsse im Wasser und brachen die Sonnenstrahlen im Wasser. Das Licht warf im wahrsten Sinne des Wortes Streiflichter auf diese kunstvollen Objekte und damit auch auf eine vergangene Epoche, in der Mineralwasser noch in Flaschen mit Porzellanhebelverschlüssen verschlossen wurde.

Die Nutzung der Mineralwasser­quellen im Schwäbischen Sauerland zwischen Bad Niedernau und Bad Imnau lässt sich bis in die Römerzeit zurück verfolgen. Aufgrund ihrer wohltuenden und heilenden Eigenschaften wurden viele Mineral­wässer schon sehr früh verpackt und versendet. Von Anfang an war es jedoch problematisch, beim Versand der Wässer die „subtilen Geister“ des Wassers zu erhalten und es unverdorben zum Verbraucher zu bringen, wie Laufenberg in ihren einleitenden Worten darlegte.    

Jahrhundertelang wurden Steinzeugkrüge, die sogenannten Sauerschlegel, und zunächst auch Glasflaschen mit Korkstopfen verschlossen, die mit Wachs oder Pech und Bindfaden abgedichtet waren. Ende der 1870er Jahre gab es das erste Patent für einen Hebelverschluss, der mit einem weiteren Patent verbessert wurde und mit weißem Porzellankopf versehen, bis weit in die 1960er Jahre in Gebrauch blieb. Diese Hebelverschlüsse lagen nun im Katzenbach im Kurpark in Bad Niedernau, wahrscheinlich entsorgt, als man Anfang der 1970 Jahre zur Perlenflasche als Behältnis für kohlensäurehaltige Getränke überging. Helene Vincon hat diesen Schatz wahr genommen und durch ihre wässrig-luftig-leichten Gemälden der Alltäglichkeit enthoben. Jahre später dann hat sie die Bilder mehrfach ausgestellt und anlässlich einer dieser Ausstellungen kam ein junger Mann zu ihr und sagte sinngemäß: „Das war mein Schatz im Katzenbach, den Sie damals gehoben haben“, denn er hatte als Kind die Porzellanverschlüsse an einer Stelle im Bach gesammelt und auf eben jene Stelle war Helene Vincon damals gestoßen. So hat die Künstlerin den Zauber, den der kleine Junge beim Anblick der Porzellanverschlüsse im Wasser empfand, ins Bild gesetzt.

 

H. Vincon erläutert die künstlerische Faszination der Hebelverschlüsse, rechts im Bild M. Laufenberg

Monika Laufenberg dankte für die neue, künstlerische Sichtweise auf diese scheinbar alltäglichen Porzellanverschlüsse und ergänzte, dies sei ein weiterer Aspekt im Prisma der Kohlensäuregeschichte des Schwäbischen Sauerlands.

Die Gemälde werden noch bis 29. Oktober im Dorfmuseum „Kulturtankstelle“ zu sehen sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

H. Vincon erläutert die künstlerische Faszination der Hebelverschlüsse, rechts im Bild M. Laufenberg

 

 

 

 

 

Jahrhundertelang wurden Steinzeugkrüge, die sogenannten Sauerschlegel, und zunächst auch Glasflaschen mit Korkstopfen verschlossen, die mit Wachs oder Pech und Bindfaden abgedichtet waren. Ende der 1870er Jahre gab es das erste Patent für einen Hebelverschluss, der mit einem weiteren Patent verbessert wurde und mit weißem Porzellankopf versehen, bis weit in die 1960er Jahre in Gebrauch blieb. Diese Hebelverschlüsse lagen nun im Katzenbach im Kurpark in Bad Niedernau, wahrscheinlich entsorgt, als man Anfang der 1970 Jahre zur Perlenflasche als Behältnis für kohlensäurehaltige Getränke überging. Helene Vincon hat diesen Schatz wahr genommen und durch ihre wässrig-luftig-leichten Gemälden der Alltäglichkeit enthoben. Jahre später dann hat sie die Bilder mehrfach ausgestellt und anlässlich einer dieser Ausstellungen kam ein junger Mann zu ihr und sagte sinngemäß: „Das war mein Schatz im Katzenbach, den Sie damals gehoben haben“, denn er hatte als Kind die Porzellanverschlüsse an einer Stelle im Bach gesammelt und auf eben jene Stelle war Helene Vincon damals gestoßen. So hat die Künstlerin den Zauber, den der kleine Junge beim Anblick der Porzellanverschlüsse im Wasser empfand, ins Bild gesetzt.

 

Monika Laufenberg dankte für die neue, künstlerische Sichtweise auf diese scheinbar alltäglichen Porzellanverschlüsse und ergänzte dies sei ein weiterer Aspekt im Prisma der Kohlensäuregeschichte des Schwäbischen Sauerlands.

 

Die Gemälde werden noch bis 29. Oktober im Dorfmuseum „Kulturtankstelle“ zu sehen sein.